Lufthansa Final Four 2013
Das Pokalfinale: Ein Dauerbrenner in Hamburg
Gewagt, meinten die Kritiker, als 1993 die beiden Halbfinal-Paarungen und das Endspiel des DHB-Pokals in einem zweitägigen Final-Four-Turnier an einem neutralen Ort zusammengefasst wurden. Weltfremd, schmunzelte manch einer, als sich die Organisatoren 1994 dazu entschieden, die damalige Handball-Provinz Hamburg zum festen Spielort dieser Veranstaltung aufzuwerten. Mutig, hieß es selbst noch 2003, als das bereits etablierte Event in die heutige O2 World umzog. Inzwischen sind die Skeptiker verstummt: An diesem Wochenende steigt zum 21. Mal insgesamt und zum 20. Mal in Hamburg das größte Turnier des deutschen Vereinshandballs in Hamburg. Schon Wochen vorher waren die insgesamt rund 25.000 Tickets für beide Tage vergriffen.
Die vier Fan-Lager, die jeweils in den Kurven angesiedelt sind, und das ebenfalls in großer Zahl präsente neutrale Publikum sorgen für eine Atmosphäre, die in Spielerkreisen als „ganz besonders“ gilt. Zum Erfolg des Lufthansa Final Four tragen natürlich stets auch die Mannschaften bei. In dieser Hinsicht muss sich die diesjährige Auflage keineswegs verstecken. Mit Titelverteidiger THW Kiel, Lokalmatador HSV Hamburg und Nordlicht SG Flensburg-Handewitt sind die drei Vereine am Start, die das Saison-Highlight seit 2003 dominieren. Dazu gesellt sich mit der MT Melsungen ein kecker Herausforderer, der an einem guten Tag jedem Gegnergefährlich wird. Die Euphorie in Hessen war zuletzt riesig: Sogar ein Sonderzug hat sich in Kassel in Bewegung gesetzt.
Den Anfang machen am frühen Nachmittag die SG Flensburg-Handewitt und der HSV Hamburg. Beide Teams lernen sich in diesen Tagen bestens kennen. Erst am Dienstag standen sie sich in der DKB Handball-Bundesliga in der Flens-Arena gegenüber und trennten sich 23:23-Unentschieden, an den nächsten beiden Sonntagen treffen die beiden Nordklubs schon wieder aufeinander und buhlen um ein Ticket für das VELUX EHF FINAL 4 in Köln. Doch die europäische Königsklasse interessiert in Hamburg niemanden, Es geht allein um den Pokal. „Das wird eine Riesensache, wir freuen uns alle wahnsinnig darauf“, sagt SG-Trainer Ljubomir Vranjes, der die Favoritenrolle an den HSV weiterreicht: „Wir spielen auswärts, der Heimvorteilliegt beim HSV. Auf den setzt HSV-Kollege Martin Schwalb allerdings keineswegs allein: „Das wird ein richtig schweres Spiel, Flensburg ist gut drauf.“
Die andere Halbfinal-Paarung beinhaltet nur aufdem ersten Blick eine klare Konstellation. Rekord-Meister und Rekord-Pokalsieger THW Kiel bekommt es mit der MT Melsungen zu tun, die nach 1996 erst zum zweiten Mal beim Lufthansa Final Four dabei ist. Klare Sache, möchte man meinen. Wenn nicht der 9. Dezember gewesen wäre: Damals siegten die Hessen mit 29:25 in Kiel. „Wir haben natürlich den dicksten Brocken erwischt“, weiß MT-Trainer Michel Roth. „Aber die letzten Jahre haben gezeigt, dass im Final Four die vermeintlichen Außenseiter den offensichtlichen Favoriten das Leben richtig schwer machen können. Dafür stehen Göppingen, Lübbecke oder Gummersbach.“ Der Favorit möchte nichts anbrennen lassen. „Natürlich wollen wir auch in diesem Jahr ins Endspiel einziehen und unseren Titel verteidigen“, erklärt THW-Coach AlfredGislason. „Das Lufthansa Final Four ist ein Schaufenster unserer Sportart. Deshalb ist es wichtig für uns, in Hamburg Flagge zu zeigen.“
Der Spielplan des Lufthansa Final Four 2013
Samstag, 13. April, um 15.00 Uhr:
SG Flensburg-Handewitt – HSV Handball 26:25 n. Verl.
Samstag, 13. April, um 17.45 Uhr:
MT Melsungen – THW Kiel 23:35
Sonntag, 14. April, um 14.00 Uhr:
SG Flensburg-Handewitt – THW Kiel 30:33 (16:12)
Alle Spiele werden von SPORT1 live übertragen und im Web-Radio auf www.dkb-handball-bundesliga.de.
Die Rekordsieger seit 1975
THW Kiel 9
VfL Gummersbach 5
TV Großwallstadt 4
SG Flensburg-Handewitt 3
TUSEM Essen 3
Grün-Weiß Dankersen 3
TBV Lemgo 3
SG Wallau/Massenheim 2
HSV Hamburg 2
TuS Nettelstedt 1
MTSV Schwabing 1
TSV Milbertshofen 1
SC Magdeburg 1
VfL Bad Schwartau-Lübeck 1
Quelle: HBL Pressemitteilung