Handball ist weiterhin der zweitbeliebteste Mannschaftssport

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Dortmund – Stephan Schröder, Managing Director bei REPUCOM, im Interview über seine Studie, die dem Handball Platz 1 in der Beliebtheit aller Mannschaftssportarten abseits des Fußballs in Deutschland zuweist.

Eine aktuelle repräsentative Studie des Meinungsforschungs- und Beratungsunternehmens REPUCOM (ehemals Sport + Markt und IFM Sports) beschäftigt sich mit dem öffentlichen Interesse der Bundesbürger an den Teamsportsarten hinter dem Platzhirsch Fußball. REPUCOM fragte das Interesse von 1.766 Personen an den Teamsportsarten Basketball, Eishockey, Handball und Volleyball ab. Die Studie dokumentiert, wie oft die oben genannten Sportarten in einer fünfstufigen Skala mit den Topwerten „interessant“ und „sehr interessant bewertet wurden.  Stephan Schröder, Managing Director REPUCOM Deutschland,  Österreich, Schweiz, bewertet die Studie.

Herr Schröder, warum haben Sie eine solche Studie erstellt?

Stephan Schröder: Unser Marktforschungs- und Beratungsunternehmen untersucht seit vielen Jahren den deutschen Sportmarkt, um unsere Kunden wie z.B. Clubs, Ligen und Sponsoren mittels valider Daten beraten zu können. Dazu gehört auch die permanente Beobachtung der Entwicklung der Sportarten hinter dem dominanten Platzhirschen Fußball.

Final4 2013 - Flenskurve.

Final4 2013 – Flenskurve.

Können Sie die Ergebnisse der Studie einigen Sätzen zusammenfassen?
Schröder: Die Studie zeigt einerseits die Rangfolge der Ballsportarten hinter Fußball bundesweit mit Handball auf dem 1. Platz der vier dargestellten Mannschaftssportarten, andererseits aber auch die großen regionalen Unterschiede, die es beim Interesse für einzelne Sportarten gibt. Interessant wird es dann vor allem, wenn man den Gründen für den regionalen Erfolg einzelner Sportarten in der Bevölkerung nachgeht und die aktuellen Ergebnisse mit den Vorjahresergebnissen zusammenbringt.

 

Was bedeuten die Ergebnisse für den Handball, insbesondere für die Klubs der DKB Handball-Bundesliga?

Schröder: Die Ergebnisse zeigen, dass Handball weiterhin in Deutschland die zweitbeliebteste Mannschaftssportart ist, das ist erst einmal sehr gut für die Sportart. Sie zeigt aber auch, dass die Konkurrenz seitens des Basketballs, aber auch von Eishockey aufgeholt hat und der Abstand in einigen Regionen nicht mehr besonders groß ist. In Bayern (Nielsen IV) hat z.B. Basketball nicht zuletzt durch den erstarkten FC Bayern München das größte Interessenspotenzial der betrachteten Sportarten.

Wie lässt sich aber der Spitzenplatz des Handballs unter den untersuchten Sportarten bundesweit erklären?

Schröder: Handball hat als Traditionssportart weiterhin eine große stabile Anhängerschaft, diesen Vorteil hat sie gegenüber den anderen Sportarten weiterhin. Allerdings strömt dieses große Interessenspotenzial mehrheitlich nicht unbedingt in die Hallen der DKB-Handball-Bundesliga, das sind Bevölkerungsgruppen, die über Handball-Präsenz der Liga und vor allem auch der Nationalmannschaft in den Medien angesprochen und aktiviert werden. Hier gilt es sicherlich anzusetzen, wenn man zusätzliche Menschen zu Handballfans machen möchte.

Hat sich das oft bediente Nord-Süd-Gefälle abgeschwächt?

Schröder: Die Unterschiede sind in einem stetigen Wandel. Der Norden dominiert zwar noch, aber in anderen Regionen weiter südlich hat der Handball auch einen guten Stellenwert. Im Süden fällt einzig Bayern etwas stärker ab.

Welche Strahlkraft für die Sportart Handball messen Sie einem Event wie dem Final 4-Turnier um den DHB-Pokal in Hamburg bei?

Schröder:  Für mich hat der Event einen sehr großen Stellenwert. Gerade in der engsten Handball Community ist die Strahlkraft meines Erachtens unbestritten. Für die Entwicklung der Sportart Handball ist es aber mehr denn je wichtig, auch die „normalen“ Sportfans mit diesem tollen und stimmungsvollen Event zu erreichen. Das ist einfach gesagt, ich weiß, aber Handball ist für mich ein hervorragender Live-Sport und ich bin mir sicher, dass es in ganz Deutschland noch viele Sportfans gibt, die das Final Four leider noch nicht in Ihrem Sportkonsum-Kalender eingetragen  haben, und die gilt es für das Event zu gewinnen.

Quelle: HBL Pressemitteilung und REPUCOM

Foto: Ulf Thaler