Bei den Welttitelkämpfen der Handballer in Spanien, die noch bis zum 27. Januar 2013
WM Spanien 2013
andauern, stellt die DKB Handball-Bundesliga einmal mehr das Gros der nominierten Spieler. Allen voran die Isländer vertrauen in der Mehrzahl auf Akteure, die ihr Geld als Profi in der DKB Handball-Bundesliga verdienen. Nicht weniger als elf Spieler – Ernir Arnarson vom TV Emsdetten wurde gerade erst nachnominiert, als dieser sich gerade auf den Weg zum ersten Training seines Teams nach der Weihnachtspause machen wollte – stehen bei Klubs der 1. und 2. Liga unter Vertrag. Die bekanntesten unter ihnen sind zweifellos die Kieler Aron Palmarsson und Gudjon Valur Sigurdsson, die mit dem THW in der Liga erneut Jagd auf den Titel machen. Nicht ausgeschlossen, dass die beiden Issis gemeinsam mit ihren Teamkollegen bereits im Achtelfinale auf die deutsche Mannschaft treffen werden.
Nur ungern würde der deutsche Tross in der Runde der letzten 16 Teams der Auswahl Dänemarks begegnen. Der Europameister, der Rang eins in Gruppe B bereits sicher hat, will mit insgesamt fünf Bundesligaprofis in Spanien erfolgreich um Titel und Medaillen spielen. Im Tor baut Coach Ulrik Wilbek einmal mehr auf Niklas Landin von den Rhein-Neckar Löwen und am Kreis muss der Kieler Rene Toft Hansen ran, um Räume zu schaffen für die Rückraumshooter um Superstar Mikkel Hansen. Das verbleibende Trio soll die dänischen Flügel beleben: Hans Lindberg vom HSV Hamburg sowie die Flensburger Lasse Svan Hansen und Anders Eggert kommen auf den Außen zum Einsatz.
Mit Bartolomeij Jaszka (Berlin) und Bartosz Jurecki (Magdeburg) haben die Polen diesmal lediglich noch zwei Erstligaakteure aus Deutschland in ihrem Kader. Das ist sicher nicht dem Trainerwechsel geschuldet, denn mit Michael Biegler sitzt ein alter Bekannter auf der Bank der Polen, der die Liga bis ins Detail kennt. Vielmehr hat es wohl mit dessen Auftrag zu tun, ein polnisches Perspektivteam für die WM 2015 in Katar und den darauf folgenden Olympischen Spielen in Rio de Janeiro aufzubauen. Und dafür setzt Biegler, der unter anderem beim SC Magdeburg und dem TV Großwallstadt beschäftigt war, verstärkt auf den polnischen Nachwuchs, der noch keine Profiverträge im Ausland hat.
Ebenfalls nur noch zwei Deutschland-Legionäre stehen im WM-Aufgebot des Titelverteidigers Frankreich. Trainer Claude Onesta vertraut dabei einmal mehr seinen beiden Kielern Thierry Omeyer und Daniel Narcisse. Letzterer ist übrigens erst vor wenigen Tagen zum Welthandballer des Jahres 2012
Daniel Narcisse
gekürt worden und wird im Rahmen dieser Weltmeisterschaft geehrt. Für Thierry Omeyer könnte diese WM zum krönenden Abschluss seiner Laufbahn werden. „Titi“ ist mittlerweile 36 Jahre alt, über ein mögliches Karriereende aber hüllt sich der Weltklassekeeper nach wie vor in Schweigen. Sicher ist aber, dass sowohl er als auch Welthandballer Narcisse den THW Kiel zum Saisonende verlassen und in ihre Heimat Frankreich zurückkehren werden.
Serben und Kroaten setzen hingegen verstärkt auf bundesligaerfahrene Legionäre. Das kroatische Team macht es sich dabei besonders einfach und vertraut einem eingespielten Trio vom HSV Hamburg, wo Domagoj Duvnjak, Igor Vori und Blazenko Lackovic schon seit vielen Jahren zusammenspielen und 2011 sogar gemeinsam Meister wurden. Diese Erfahrung fehlt zumindest einem der beiden Serben vom THW Kiel bislang noch. Zwar gewann Momir Ilic mit den Zebras bereits die Meisterschaft, Marco Vujin allerdings möchte dieses Erlebnis gern in dieser Saison machen. Allerdings steht sein serbischer Teamkollege Zarko Sesum gegenwärtig ein Stückchen besser da. Als Rhein-Neckar Löwe sonnt sich der Rückraumspieler gegenwärtig im Glanze der Tabellenführung in der stärksten Liga der Welt. Melsungens Nenad Vuckovic komplettiert das serbische Bundesliga-Quartett.
Etwas ganz Besonderes ist diese Weltmeisterschaft für Gedeon Guardiola. Der Mann von den Rhein-Neckar Löwen kommt nicht nur als Spitzenreiter der HBL nach Spanien, sondern darf bei dieser WM sogar für den Gastgeber auflaufen. Sein größter Wunsch: Mit dem WM-Titel nach Deutschland zurückkehren und dann mit den Löwen um die Meisterschaft spielen.
Doch vertrauen die Teams bei dieser WM nicht nur Spielern, die in Deutschland für einen Klub aus der 1. oder 2. Liga auf Torejagd gehen. Auch unterklassige deutsche Vereine entsenden ihre WM-Teilnehmer. Beispiel gefällig? Bitteschön: Für Chile gehen gleich drei Feuchtmanns an den Start. Erwin Jan, Emil Ludwig und Harald spielen allesamt in Deutschland, die beiden Erstgenannten für den Drittligisten HC Aschersleben, Harald hingegen in Friedberg. Die drei Brüder haben deutsche Wurzeln. Ihr Großvater wanderte 1930 von Mannheim nach Chile aus. Doch damit nicht genug. Mit Victor Andres Donoso und Patricio Martinez lockten die Feuchtmanns noch zwei weitere Kollegen aus dem Kreise der chilenischen Auswahl nach Deutschland. Sie spielen ebenfalls in Aschersleben.
Unnötig zu erwähnen, dass die 16 Spieler des von Martin Heuberger benannten deutschen WM-Kaders allesamt in der DKB Handball-Bundesliga ihr Geld verdienen und mit einem erfolgreichen Abschneiden bei diesen globalen Titelkämpfen auch Werbung in eigener Sache machen möchten. Das abschließende Vorrundenspiel der deutschen Mannschaft gegen Frankreich wurde gewonnen und spielt nun im Viertelfinale gegen den Gastgeber aus Spanien. Anpfiff in der ARD ist am Mittwoch um 19 Uhr!
40 WM-Spieler bei deutschen Klubs in der Übersicht (ohne DHB-Auswahl):
Island (11):
Björgvin Pal Gustavsson (SC Magdeburg), Vignir Svavasson (GWD Minden), Kari Kristjan Kristjansson, Frannar Por Friedgeirsson (beide HSG Wetzlar), Aron Palmarsson, Gudjon Valur Sigurdson (alle THW Kiel), Arnor Por Gunnarsson (Bergischer HC), Sverre Jakobsson (TV Großwallstadt), Stefan Rafn Sigurmannsson (Rhein-Neckar Löwen), Olafur Gustafsson (SG Flensburg-Handewitt), Emir Arnason (TV Emsdetten)
Dänemark (5):
Niklas Landin (Rhein-Neckar Löwen), Anders Eggert, Lasse Svan Hansen (alle SG Flensburg-Handewitt), Hans Lindberg (HSV Hamburg) Rene Toft Hansen (THW Kiel)
Anders Eggert
Chile (5):
Erwin Jan Feuchtmann, Emil Ludwig Feuchtmann, Victor Andres Donoso, Patricio Martinez (alle Aschersleben), Harald Feuchtmann (Friedberg)
Serbien (4):
Zarko Sesum (Rhein-Neckar Löwen), Marko Vujin, Momir Ilic (THW Kiel), Nenad Vuckovic (MT Melsungen)
Kroatien (3):
Domagoj Duvnjak, Igor Vori, Blazenko Lackovic (alle HSV Hamburg)
Russland (2):
Igor Levshin (Post Schwerin), Konstantin Igropulo (Füchse Berlin)
Frankreich (2):
Daniel Narcisse (THW Kiel), Thierry Omeyer (THW Kiel)
Füchse Berlin
Polen (2):
Bartolomiej Jaszka (Füchse Berlin), Bartosz Jurecki (SC Magdeburg)
Ungarn (2):
Tamas Mocsai (TSV Hannover-Burgdorf), Barna Putics (VfL Gummersbach)
Spanien (1):
Gedeon Guardiola (Rhein-Neckar Löwen)
Mazedonien (1):
Borko Ristovski (VfL Gummersbach)
Slowenien (1):
Nenad Bilbija (GWD Minden)
Australien (1):
Bevan Calvert (TSV Altenholz)
Argentinen, Tunesien, Montenegro, Brasilien, Weißrussland, Saudi Arabien, Südkorea, Ägypten, Algerien, Katar (keine Spieler)
Quelle: HBL Pressemitteilung
Pokalendrunde LUFTHANSA FINAL FOUR 2013
DHB Pokal, Handball LiveDortmund – Nachdem im Februar die beiden Halbfinalpaarungen der DHB-Pokalendrunde LUFTHANSA FINAL FOUR (13./14. April) ausgelost wurden, steht fest, in welcher Reihenfolge diese am 13. April 2013 in der O2 World Hamburg ausgetragen werden:
Pokalendrunde LUFTHANSA FINAL FOUR 2013
Samstag, 13. April 2013
SG Flensburg-Handewitt vs. HSV Handball // Anwurf 15.00 Uhr
MT Meldungen vs. THW Kiel // Anwurf 17.45 Uhr
Sonntag, 14. April 2013
Finale: Anwurf 14.00 Uhr
SPORT1 zeigt alle drei Paarungen live im Free-TV.
Ticketanfragen können direkt an die vier qualifizierten Klubs gestellt werden, die über eigene Kartenkontingente verfügen. Restkontingente (Skylight Cafe, O2 World) sind über den Online-Shop der DKB Handball-Bundesliga, unter der Handball-Tickethotline 01805-576 000 (0,14 €/Minute. Mobilfunkpreise max. 0,42 €/Minute), bei www.eventim.de und über die Vorverkaufsstellen von CTS Eventim zu haben.
Quelle: HBL Pressemitteilung
HBL All Star Game 2013
All Star Game, Handball LiveLeipzig ist für einen Tag der Nabel der Handballwelt
Die 23. Weltmeisterschaft ist seit einer Woche Geschichte. Doch bevor die DKB Handball-Bundesliga ihr Programm wieder aufnimmt, stand das All Star Game in Leipzig an. Am vergangenen Samstag (2. Februar) traf dabei eine Auswahl der Weltstars der DKB Handball-Bundesliga auf die deutsche Nationalmannschaft, die unter Martin Heuberger bei der WM in Spanien so sehr für Furore sorgte.
Damit setzt die HBL das erfolgreiche Konzept der vergangenen acht Jahre fort. Anders als bei den ersten fünf Veranstaltungen, als jeweils eine Auswahl der Vereine aus dem Norden und Osten gegen eine Auswahl der Vereine aus dem Süden und Westen antrat, treffen – wie seit 2005 schöner Brauch – die Nationalmannschaft und ein All Star Team der DKB Handball-Bundesliga aufeinander.
Das All Star Team 2013 wird von Meistertrainer Alfred Gislason (THW Kiel) und Kai Wandschneider (HSG Wetzlar) betreut. In diesem Jahr fand das All Star Game zum dritten Mal in Leipzig statt. Seit dem Umzug nach Sachsen ist auch der Termin ein neuer: Statt wie früher zum Ende einer Saison bildet das All Star Game seit 2011 die Auftaktveranstaltung zur Rückrunde in der DKB Handball-Bundesliga.
Das Programm im Rückblick
17.30 Uhr Zuschauereinlass
18.00 Uhr B-Nationalmannschaft – SC DHfK Leipzig 33:33
18.00 Uhr Autogrammstunde des All Star Teams und ihrer Maskottchen
19.20 Uhr Showauftritt „Flying Bananas“
19.30 Uhr Trickwurf-Contest „Der stärkste Trickwurf der Welt“ – Sieger Aljoscha Schmidt
20.00 Uhr Einlaufparade der Maskottchen
20.15 Uhr All Star Game der DKB Handball-Bundesliga 37:35 für das DHB Team
Eine rundum schöne und euphorische Veranstaltung, vor allem das Leipziger Publikum mit ihren über 7.000 Zuschauern machte ein super Stimmung.
Autor: Ulf Thaler Fotos: HBL
Neuer Weltmeister 2013 Spanien
Handball Live, IHF, WMGlückwunsch an den verdienten Weltmeister Spanien!
Weltmeister 2013 – Spanien
In einem spannenden Endspiel gegen Dänemark sicherte sich Spanien zum zweiten Mal nach 2005 den WM-Titel. Das Ergebnis hat wohl alle überrascht, 35:19 hieß es am Ende und die Dänen trauten Ihren Augen nicht. An diesem Sonntag-Nachmittag lief bei Ihnen überhaupt nichts, dass soll die tolle Leistung Spaniens nicht mindern, aber an einem „normalen“ Tag, wäre die Partie wohl knapper ausgegangen.
Wir gratulieren dem verdienten Weltmeister Spanien, da Deutschland gegen den späteren Weltmeister ausgeschieden, können wir mit einem Lächeln auf unser Spiel zurückblicken.
Die Leistung war gut, darauf bauen wir auf und sehen uns im nächsten Jahr zur 11.Europameisterschaft vom 12. bis 26. Januar in Dänemark.
Autor: Ulf Thaler Foto: IHF
40 WM-Spieler aus der Bundesliga
IHF, WMBei den Welttitelkämpfen der Handballer in Spanien, die noch bis zum 27. Januar 2013
WM Spanien 2013
andauern, stellt die DKB Handball-Bundesliga einmal mehr das Gros der nominierten Spieler. Allen voran die Isländer vertrauen in der Mehrzahl auf Akteure, die ihr Geld als Profi in der DKB Handball-Bundesliga verdienen. Nicht weniger als elf Spieler – Ernir Arnarson vom TV Emsdetten wurde gerade erst nachnominiert, als dieser sich gerade auf den Weg zum ersten Training seines Teams nach der Weihnachtspause machen wollte – stehen bei Klubs der 1. und 2. Liga unter Vertrag. Die bekanntesten unter ihnen sind zweifellos die Kieler Aron Palmarsson und Gudjon Valur Sigurdsson, die mit dem THW in der Liga erneut Jagd auf den Titel machen. Nicht ausgeschlossen, dass die beiden Issis gemeinsam mit ihren Teamkollegen bereits im Achtelfinale auf die deutsche Mannschaft treffen werden.
Nur ungern würde der deutsche Tross in der Runde der letzten 16 Teams der Auswahl Dänemarks begegnen. Der Europameister, der Rang eins in Gruppe B bereits sicher hat, will mit insgesamt fünf Bundesligaprofis in Spanien erfolgreich um Titel und Medaillen spielen. Im Tor baut Coach Ulrik Wilbek einmal mehr auf Niklas Landin von den Rhein-Neckar Löwen und am Kreis muss der Kieler Rene Toft Hansen ran, um Räume zu schaffen für die Rückraumshooter um Superstar Mikkel Hansen. Das verbleibende Trio soll die dänischen Flügel beleben: Hans Lindberg vom HSV Hamburg sowie die Flensburger Lasse Svan Hansen und Anders Eggert kommen auf den Außen zum Einsatz.
Mit Bartolomeij Jaszka (Berlin) und Bartosz Jurecki (Magdeburg) haben die Polen diesmal lediglich noch zwei Erstligaakteure aus Deutschland in ihrem Kader. Das ist sicher nicht dem Trainerwechsel geschuldet, denn mit Michael Biegler sitzt ein alter Bekannter auf der Bank der Polen, der die Liga bis ins Detail kennt. Vielmehr hat es wohl mit dessen Auftrag zu tun, ein polnisches Perspektivteam für die WM 2015 in Katar und den darauf folgenden Olympischen Spielen in Rio de Janeiro aufzubauen. Und dafür setzt Biegler, der unter anderem beim SC Magdeburg und dem TV Großwallstadt beschäftigt war, verstärkt auf den polnischen Nachwuchs, der noch keine Profiverträge im Ausland hat.
Ebenfalls nur noch zwei Deutschland-Legionäre stehen im WM-Aufgebot des Titelverteidigers Frankreich. Trainer Claude Onesta vertraut dabei einmal mehr seinen beiden Kielern Thierry Omeyer und Daniel Narcisse. Letzterer ist übrigens erst vor wenigen Tagen zum Welthandballer des Jahres 2012
Daniel Narcisse
gekürt worden und wird im Rahmen dieser Weltmeisterschaft geehrt. Für Thierry Omeyer könnte diese WM zum krönenden Abschluss seiner Laufbahn werden. „Titi“ ist mittlerweile 36 Jahre alt, über ein mögliches Karriereende aber hüllt sich der Weltklassekeeper nach wie vor in Schweigen. Sicher ist aber, dass sowohl er als auch Welthandballer Narcisse den THW Kiel zum Saisonende verlassen und in ihre Heimat Frankreich zurückkehren werden.
Serben und Kroaten setzen hingegen verstärkt auf bundesligaerfahrene Legionäre. Das kroatische Team macht es sich dabei besonders einfach und vertraut einem eingespielten Trio vom HSV Hamburg, wo Domagoj Duvnjak, Igor Vori und Blazenko Lackovic schon seit vielen Jahren zusammenspielen und 2011 sogar gemeinsam Meister wurden. Diese Erfahrung fehlt zumindest einem der beiden Serben vom THW Kiel bislang noch. Zwar gewann Momir Ilic mit den Zebras bereits die Meisterschaft, Marco Vujin allerdings möchte dieses Erlebnis gern in dieser Saison machen. Allerdings steht sein serbischer Teamkollege Zarko Sesum gegenwärtig ein Stückchen besser da. Als Rhein-Neckar Löwe sonnt sich der Rückraumspieler gegenwärtig im Glanze der Tabellenführung in der stärksten Liga der Welt. Melsungens Nenad Vuckovic komplettiert das serbische Bundesliga-Quartett.
Etwas ganz Besonderes ist diese Weltmeisterschaft für Gedeon Guardiola. Der Mann von den Rhein-Neckar Löwen kommt nicht nur als Spitzenreiter der HBL nach Spanien, sondern darf bei dieser WM sogar für den Gastgeber auflaufen. Sein größter Wunsch: Mit dem WM-Titel nach Deutschland zurückkehren und dann mit den Löwen um die Meisterschaft spielen.
Doch vertrauen die Teams bei dieser WM nicht nur Spielern, die in Deutschland für einen Klub aus der 1. oder 2. Liga auf Torejagd gehen. Auch unterklassige deutsche Vereine entsenden ihre WM-Teilnehmer. Beispiel gefällig? Bitteschön: Für Chile gehen gleich drei Feuchtmanns an den Start. Erwin Jan, Emil Ludwig und Harald spielen allesamt in Deutschland, die beiden Erstgenannten für den Drittligisten HC Aschersleben, Harald hingegen in Friedberg. Die drei Brüder haben deutsche Wurzeln. Ihr Großvater wanderte 1930 von Mannheim nach Chile aus. Doch damit nicht genug. Mit Victor Andres Donoso und Patricio Martinez lockten die Feuchtmanns noch zwei weitere Kollegen aus dem Kreise der chilenischen Auswahl nach Deutschland. Sie spielen ebenfalls in Aschersleben.
Unnötig zu erwähnen, dass die 16 Spieler des von Martin Heuberger benannten deutschen WM-Kaders allesamt in der DKB Handball-Bundesliga ihr Geld verdienen und mit einem erfolgreichen Abschneiden bei diesen globalen Titelkämpfen auch Werbung in eigener Sache machen möchten. Das abschließende Vorrundenspiel der deutschen Mannschaft gegen Frankreich wurde gewonnen und spielt nun im Viertelfinale gegen den Gastgeber aus Spanien. Anpfiff in der ARD ist am Mittwoch um 19 Uhr!
40 WM-Spieler bei deutschen Klubs in der Übersicht (ohne DHB-Auswahl):
Island (11):
Björgvin Pal Gustavsson (SC Magdeburg), Vignir Svavasson (GWD Minden), Kari Kristjan Kristjansson, Frannar Por Friedgeirsson (beide HSG Wetzlar), Aron Palmarsson, Gudjon Valur Sigurdson (alle THW Kiel), Arnor Por Gunnarsson (Bergischer HC), Sverre Jakobsson (TV Großwallstadt), Stefan Rafn Sigurmannsson (Rhein-Neckar Löwen), Olafur Gustafsson (SG Flensburg-Handewitt), Emir Arnason (TV Emsdetten)
Dänemark (5):
Niklas Landin (Rhein-Neckar Löwen), Anders Eggert, Lasse Svan Hansen (alle SG Flensburg-Handewitt), Hans Lindberg (HSV Hamburg) Rene Toft Hansen (THW Kiel)
Anders Eggert
Chile (5):
Erwin Jan Feuchtmann, Emil Ludwig Feuchtmann, Victor Andres Donoso, Patricio Martinez (alle Aschersleben), Harald Feuchtmann (Friedberg)
Serbien (4):
Zarko Sesum (Rhein-Neckar Löwen), Marko Vujin, Momir Ilic (THW Kiel), Nenad Vuckovic (MT Melsungen)
Kroatien (3):
Domagoj Duvnjak, Igor Vori, Blazenko Lackovic (alle HSV Hamburg)
Russland (2):
Igor Levshin (Post Schwerin), Konstantin Igropulo (Füchse Berlin)
Frankreich (2):
Daniel Narcisse (THW Kiel), Thierry Omeyer (THW Kiel)
Füchse Berlin
Polen (2):
Bartolomiej Jaszka (Füchse Berlin), Bartosz Jurecki (SC Magdeburg)
Ungarn (2):
Tamas Mocsai (TSV Hannover-Burgdorf), Barna Putics (VfL Gummersbach)
Spanien (1):
Gedeon Guardiola (Rhein-Neckar Löwen)
Mazedonien (1):
Borko Ristovski (VfL Gummersbach)
Slowenien (1):
Nenad Bilbija (GWD Minden)
Australien (1):
Bevan Calvert (TSV Altenholz)
Argentinen, Tunesien, Montenegro, Brasilien, Weißrussland, Saudi Arabien, Südkorea, Ägypten, Algerien, Katar (keine Spieler)
Quelle: HBL Pressemitteilung
Interview der Woche mit Lars Geipel – DHB-Schiedsrichter bei der WM 2013 in Spanien
IHF, WM„Die Schiedsrichterei ist weit mehr als ein Hobby”
Im Kreise der Weltelite haben sich Lars Geipel und sein Mitstreiter Marcus Helbig längst etabliert. Nachdem es bei Ihrer WM-Premiere vor zwei Jahren in Schweden immerhin zu einem Halbfinaleinsatz langte und beide auch für Olympia in London nominiert waren, hoffen die deutschen Eliteschiedsrichter nach ihrer Nominierung bei der am morgigen Freitag beginnenden WM in Spanien auf mehr. Auf dem Weg nach Barcelona – bei der Zwischenlandung am Wiener Flughafen – stand Lars Geipel der HBL für ein ausführliches Gespräch zur Verfügung.
Glückwunsch zur Nominierung zur WM in Spanien. Nachdem Sie bereits in Schweden 2011 waren und auch in London bei Olympia pfeifen durften, sind Sie ja schon alte Hasen, oder?
Lars Geipel: Ein wenig stimmt das. Man verfügt natürlich über eine gewisse Erfahrung und geht bestimmte Dinge ein wenig gelassener an. Aber wir freuen uns über unsere erneute Nominierung wie über die erste im Jahr 2011, auch wenn die Aufregung nicht mehr ganz so groß ist.
So ganz überraschend kam diese Nominierung für Sie ohnehin nicht.
Lars Geipel: Es war keine ganz so große Überraschung für uns. Insofern freut man sich über die Benachrichtigung schon anders als beim ersten Mal, als wir jubelnd durchs Büro gelaufen sind.
Steht denn schon fest, welche Spiele Sie pfeifen werden?
Lars Geipel: Wir wissen noch gar nichts, weil die Nominierungen erst am Morgen vor den Spielen bekannt gegeben werden. Fest steht allein, dass wir in der Vorrunde in Madrid in der Gruppe A eingesetzt werden, in der auch der Gastgeber Spanien spielen wird. Das wird sicher eine schöne Sache, den Gastgeber zu pfeifen, weil in diesen Hallen bekanntlich die Stimmung sehr euphorisch sein wird. Darauf freuen wir uns.
Sie sind bereits am Dienstag nach Barcelona gereist. Findet dort noch eine spezielle Vorbereitung auf die WM statt?
Lars Geipel: Wir werden in den Tagen vor der WM noch einen Minikurs besuchen, in dem wir gezielt auf diese WM vorbereitet werden. Zudem müssen wir – wie vor anderen Großveranstaltungen auch – einen Fitnesstest und einen Regeltest absolvieren (beide Tests wurden am Mittwoch bestanden, Anm. der Red.). Aber auch schon in den Wochen vor der WM haben wir daheim ein entsprechendes Programm absolviert. Die Schiedsrichterei ist für meinen Mitstreiter Marcus Helbig und mich ja weit mehr als ein Hobby. Entsprechend professionell gehen wir an die Dinge heran.
Da gilt es sicher als Ehre, für eine WM nominiert zu werden…
Lars Geipel: Wir empfinden das als eine Belohnung für das, was wir für das Amt auf uns nehmen. Ein großes Turnier wie eine WM ist natürlich das Sahnehäubchen. Da kommen die weltbesten Spieler und Nationalmannschaften zusammen. Das ist noch einmal eine kleine Steigerung zur Bundesliga, die ohnehin schon ein Wahnsinnserlebnis ist. Wir genießen das und wissen, dass das ein Privileg ist.
Ein Privileg, das Sie sich offenbar aufgrund Ihrer Leistungen verdient haben. Für die Liga dürfen Sie am 2. Februar in Leipzig das All Star Game leiten, bei dem die mit Weltstars gespickte Liga-Auswahl gegen die Nationalmannschaft antritt.
Lars Geipel: Das wird auch wieder ein richtig schöner Höhepunkt werden, wenn all die Superstars unserer Sportart dort für einen Tag zusammenkommen werden. Für uns ist der Druck dabei nicht ganz so immens, weil bei diesem Match natürlich der Spaßfaktor im Vordergrund stehen und das Ganze in einer sehr lockeren Atmosphäre stattfinden wird.
Als internationaler Topschiedsrichter haben Sie sicher auch ein Auge für den Schiedsrichter-Nachwuchs. Muss sich der Handball diesbezüglich Sorgen machen?
Lars Geipel: Ich denke nicht, dass wir ein Nachwuchsproblem in Deutschland haben. Aber wir machen im absoluten Spitzenbereich schon eine schwere Phase durch. Es wird schon ein wenig Zeit brauchen, um die Lücke zu schließen, die unter anderem auch durch den tragischen Unfalltod unserer Kollegen Bernd und Reiner Methe entstanden ist. Grundsätzlich aber sind wir auf einem richtig guten Weg. Die nächst jüngeren Paare kommen und stehen vor dem Sprung in die nationale und auch in die internationale Spitze. Die Arbeit der Verantwortlichen, allen voran Peter Rauchfuß, und auch die professionelle Ausbildung trägt Früchte, sodass wir uns um junge, hungrige Schiedsrichter hierzulande keine Sorgen machen müssen. Sehr verdient in diesem Zusammenhang hat sich auch der ehemalige Bundestrainer Armin Emrich gemacht, der sich insbesondere um die Betreuung der jungen Top-Schiedsrichter im physischen wie im psychologischen Bereich kümmert.
Wie groß ist denn der Zeitaufwand, den ein Spitzenschiedsrichter leisten muss, um sein Level zu halten?
Lars Geipel: Das sind schon locker mal 40 Stunden in der Woche, die ich mich mit Handball auseinandersetze. Dazu gehören natürlich die Spiele, aber auch das Training und die entsprechenden Videoanalysen. Man kann sagen, dass das ein vollwertiger Zweitjob ist.
Und ist die Entlohnung dafür angemessen?
Lars Geipel: Ich denke schon. Wir bekommen pro Spiel 500 Euro.
Und wie lange kann man diesen Job machen?
Lars Geipel: Die offizielle Altersgrenze liegt bei 50 Jahren. Ich bin nun 37 und mein Kollege 41 Jahre alt. Das bedeutet, dass wir schon noch eine Zeit lang weiter pfeifen können. Aber wir machen das stark von unserer Leistung abhängig. Wir schauen nur von Event zu Event und haben keineswegs die Absicht aufzuhören. Aber wenn unsere Leistung nicht mehr stimmt, wollen wir auch nicht zu denen gehören, die den Weg für jüngere Schiedsrichter blockieren. Allerdings werden Marcus und ich alles dafür tun, dass wir so lange wie möglich pfeifen. Ein Traum von uns wäre die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio 2016.
Olympia ist immer noch das Größte, oder?
Lars Geipel: Wir haben die Olympischen Spiele in London erleben dürfen. Das war unbeschreiblich toll. Und das würden wir gern noch ein zweites Mal erleben. Aber wie gesagt: nur wenn die Leistung stimmt.
Bis dahin bleibt Ihnen der aufregende Ligaalltag.
Lars Geipel: Das ist ohnehin ein tolles Feeling. Egal, in welche Halle wir reisen, die Fans sind überall unglaublich enthusiastisch. Jede Halle hat ihre spezielle Aura und fast alle sind ausverkauft. Das ist bei einer WM längst nicht bei jedem Spiel der Fall. Da kann es passieren, dass sich in einer Riesenarena 500 Besucher verlieren. Und dann ist es viel schöner, in einem Hexenkessel wie in Neuhausen zu pfeifen.
Das macht Sie nach all den Bundesligajahren immer noch an?
Lars Geipel: Klar, auch wenn der Termindruck groß ist und es wahrlich nicht immer einfach ist, die Schiedsrichterei mit Job und Familie unter einen Hut zu bringen. Doch im Laufe der vergangenen Jahre, haben Marcus und ich Wege gefunden, die die Dinge weniger belastend machen. Es ist immer noch anstrengend, aber wir können deutlich besser mit der Belastung umgehen.
Und wenn das alles mal Vergangenheit ist, können Sie sich vorstellen, den Nachwuchs an Ihren Erfahrungen teilhaben zu lassen und in einem Verband mitzuarbeiten?
Lars Geipel: Vorstellen kann ich mir das, aber darüber denke ich nach, wenn es so weit ist.
Quelle: HBL Pressemitteilung