Hart umkämpftes Frankenderby geht an den HC Erlangen
Erlangen – Es ist vollbracht, der HC Erlangen gewinnt das Frankenderby gegen die DJK Rimpar in der 2. Handball-Bundesliga. Die Freude über den knappen 24:23 (13:11) Sieg ist groß, nicht nur weil es der erste Heimsieg in 2014 war, sondern weil sich die Mannschaft bis zum Schluss voll reinhängen musste. Die ausverkaufte Halle stand wie der achte Mann hinter dem HCE und feierte in einer beeindruckenden Atmosphäre minutenlang diesen wichtigen Sieg, der die Mittelfranken wieder auf Platz 1 der Tabelle bringt.
Mit seiner bekannten Startsieben startete Frank Bergemann in dieses hoch interessante Derby. Die ersten Minuten gehörten den Erlangern. Durch eine gute Abwehrarbeit stand es schnell 4:1 (7 min.) für den HCE. Diese Führung wurde bis zur 20. Minute gehalten. Was den Zuschauern besonders auffiel, waren die kampfbetonten Abwehrreihen auf beiden Seiten. Die DJK Rimpar begann mit Ihrer gewohnten 6:0 Abwehr und hatte zu Beginn der Partie etwas Probleme mit Sebastian Preiß (5 Tore in der 1. Halbzeit). Die Wurf- und Fehlerquoten waren gerade in der ersten Spielhälfte sehr gering, so schaffte es Rimpar bis zur Halbzeit auf 13:11 zu verkürzen.
Hoch motiviert starteten beide Teams in die zweite Hälfte. Die faire und zugleich moderne Handball-Abwehr beider Mannschaften ermöglichte keinem einen Vorsprung. Der HCE schaffte es ab der 33. Minute sich aus dieser „Umklammerung zu lösen und nicht in Lethargie zu verfallen“, sagte ein freudestrahlender Frank Bergemann nach dem Spiel. In dieser Phase des Spiel wurden klare Zeichen gesetzt und es folgte ein 5:0-Lauf der Erlanger. Damit stand es 19:14 für den HCE, eher der Gästetrainer Jens Bürkle sein wichtiges Team-Timeout zog.
Irgendwie gebremst, oder vielleicht etwas irritiert kamen die Spieler um Kapitän Moritz Weltgen zurück auf die Platte. Anders kann man sich die dann folgenden sieben Minuten nicht erklären. Die DJK kam Tor für Tor heran (19:19 – 49. Minute). Frank Bergemann zu dieser Spielphase: „Da will es einer entscheiden für die anderen, dann brennt dem die Sicherung durch und der Ball landet irgendwo. Aber das sind im Nachhinein positive Aspekte. Lieber einen bremsen als mit dem Schubkarren durch die Gegend fahren.“
In dieser entscheidenden Spielsituation zog Bergemann seinen Joker. Er wechselt die Torwartposition, für den bis dahin gut haltenden Jan Stochl kam Andreas Bayerschmidt ins Tor. Dieser taktische Spielzug zeigte spätestens in der 53. Minute seine erste Wirkung. Mit dem einzigen gehaltenen 7-Meter gegen den bis dahin sicher treffenden Daniel Sauer (7/4 Tore) begann die heiße Endphase. Die Wölfe aus Rimpar schafften es mit drei Treffern in Folge auf 20:23 davon zu ziehen.
Es musste etwas passieren, die Abwehr wurde auf eine 4:2-Variante umgestellt und wie aus dem Nichts gingen bei den Erlangern die Motoren wieder an. Die gewonnen Bälle, vor allem durch Andi Bayerschmidt, wurden durch Nikolai Link (5 Tore, alle in der 2. Halbzeit) mit zwei Rückraumtoren vollendet. Mit einem sehenswerten Treffer durch Ole Rahmel (8/4 Tore) glichen die Erlanger wieder aus. Der rechten Angriffsreihe war es vergönnt den Siegtreffer zu werfen, Ole Rahmel schnappte sich den Ball und passte zu Ben Schwandner, der den viel umjubelten Gegenstoß einnetzte. Damit stand es nach hektischen letzten Sekunden am Ende 24:23 (13:11) für den HC Erlangen. Ein wichtiger Sieg, denn schon am kommenden Wochenende wartet das schwere Auswärtsspiel bei der HSG Nordhorn-Lingen auf die Bergemann-Jungs.
Der Spielverlauf und die Statistik im HBL-Liveticker.
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Autor: Ulf Thaler Foto: Wolfgang Zink