Basel – Der Handball-Weltverband IHF hat den größten TV-Vertrag seiner Geschichte mit dem neuen Partner BeIN Sports perfekt gemacht. IHF-Präsident Hassan Moustafa und der Geschäftsführer des Sportrechtevermarkters, Nasser Al Khelaifi, unterschrieben einen Kontrakt für die Jahre 2014 bis 2017.

Die Gewinner 2014 - Das DHB Team.

All Star Game – Die Gewinner 2014 – Das DHB Team.

„Handball ist ein sehr wichtiger Sport für uns, dieser Vertrag ist sehr wichtig in unseren strategischen Überlegungen“, sagte Khelaifi. Der Vertrag umfasst die TV-Rechte an den vier WM-Turnieren 2015 in Doha/Katar (Männer) und Dänemark (Frauen), 2017 in Frankreich (Männer) und Deutschland (Frauen) sowie alle Jugend- und Junioren-Weltturniere. Das Volumen soll 100 Millionen Schweizer Franken (ca. 81,9 Millionen Euro) betragen.

Damit steigert der Weltverband in diesem Bereich die Erlöse um rund 60 Prozent. Der Vertrag für den Zeitraum von 2010 bis 2013, den die IHF mit dem Hamburger Unternehmen Ufasports abgeschlossen hatte, war mit rund 60 Millionen Schweizer Franken dotiert. Dieser Vertrag schloss die Jugend- und Juniorenturniere allerdings nicht mit ein.

BeIN Sports wurde 2012 gegründet und ist ein Unternehmen von Al Jazeera Media Networks, das im Besitz des Emirats Katar ist. BeIn Sports hat im Handball ebenfalls regionale TV-Rechte an der Champions League erworben.

Quelle: IHF und dpa Foto: Ulf Thaler

LEIPZIG – Zum zehnten Mal trafen die Deutsche Nationalmannschaft und das All Star Team der Handballbundesliga in der Arena Leipzig aufeinander. Der Ex-Erlanger und 50-fache Nationalspieler Steffen Weinhold, seit eineinhalb Jahren bei der SG Flensburg-Handewitt, steuerte ein Tor zum 38:31-Sieg des DHB-Teams bei. Die Erlanger Nachrichten sprachen mit dem Leistungsträger des deutschen Nationalteams.

Steffen Weinhold (r) hält noch immer Kontakt zu seinem Ex-Verein HC Erlangen. Bei der SG Flensburg-Handewitt ist er ein absoluter Leistungsträger.

Steffen Weinhold (r) hält noch immer Kontakt zu seinem Ex-Verein HC Erlangen. Bei der SG Flensburg-Handewitt ist er ein absoluter Leistungsträger.

Steffen Weinhold: Keine Frage, das Publikum ist fantastisch, aber in unserem riesigen Vorbereitungskalender vor der Bundesliga-Rückrunde ist es auch eine Belastung für uns alle.

Handball-Deutschland spricht nur von der Bedeutung der WM Qualifikation 2015 Mitte Juni gegen Polen. Bei den Testspielen gegen Tunesien mussten sie passen.Was war der Grund?

Weinhold: Ich hatte eine Fersenentzündung, die mich nach reiflicher Überlegung zur Absage an den Bundestrainer zwang. Mittlerweile ist aber alle wieder okay.

Vor kurzen waren Sie wieder einmal in Erlangen. Was war der Anlass?

Weinhold: Wenn auch die Entfernung groß ist, so führen doch die familiären Bindungen in die Heimat, aber auch zu einem Abstecher zu dem einen oder anderen Freund. So habe ich mich am Rande einer Begegnung der zweiten HC-Mannschaft mit Georg Münch und Csaba Szücs getroffen mit denen ich ja in Erlangen vor dem Aufstieg in die 2. Bundesliga gemeinsam gespielt habe.

Der Wechsel von Grosswallstadt nach Flensburg ist ihnen unter anderem auch vom Bundestrainer angeraten worden. Er wurde zu ihrer persönlichen Erfolgsgeschichte. Nun steht ein Wechsel zum THW Kiel in naher Zukunft an. Warum?

Weinhold: Das war sicherlich keine leichte Entscheidung. Aber ich sehe darin auch eine Chance, die ich nach reiflicher Überlegung angenommen habe — die man auch nicht so häufig erhält.

Trotz des anstehenden Wechsels ist ihr Trainer Ljubomir Vranjes, der die All Stars betreute, voll des Lobes über ihre Trainingseinstellung. Überrascht sie das?

Weinhold: Ohne das absolute Vertrauen zum eigenen Trainer hätte ich diesen Schritt nicht wagen können.

Sie und ihre Mannschaftskameraden plus Trainer fahren heute Nacht noch nach Flensburg zurück. Wie sehen Sie die Chancen ihrer Mannschaft für den Ausgang der Meisterschaft?

Weinhold: Keine Frage die Meisterschaft ist spannend wie selten zuvor, und auch für uns wird es sehr schwer werden das Ziel, das wir alle wollen, zu erreichen.

Was sagen Sie zum derzeitigen Stand des Erlanger Handballs?

Weinhold: Nächstes Jahr wird es ein Wiedersehen in Erlangen in der ersten Liga geben.

Weitere Veröffentlichungen auf:

Erlanger Nachrichten

Interview: Robert Thaler und Ulf Thaler

Foto: Ulf Thaler

Aue – Deutlich haben die Bundesliga-Handballer des HC Erlangen ihr Rückrunden-Auftaktspiel beim EHV Aue mit 22:28 (12:12) verloren. Dabei hatte man hoch konzentriert und mit einer guten Abwehrleistung begonnen. Das erste Tor für Aue fiel erst nach über sechs Minuten. Es lag mitunter an der guten Torwartleistung von Jan Stochl, dass es nach 10 Minuten 4:1 für den HC Erlangen stand. Was dann im anschließenden Spielverlauf passierte, das konnte sich auch HC-Trainer Frank Bergemann nach Spielschluss kaum erklären.

Auch Jan Stochl konnte die Niederlage in Aue nicht verhindern.

Auch Jan Stochl konnte die Niederlage in Aue nicht verhindern.

Unterstützt von zahlreich angereisten Fans aus Erlangen, die schon vor Spielbeginn für gute Stimmung sorgten, zeigte der HCE in den ersten 20 Minuten, warum er an Position Eins der Tabelle überwintert hatte. Die Abwehr stand gut und vorne wurde besonnen ein Tor nach dem anderen herausgespielt. Doch dann kam der Einbruch. Leichte Tore fielen über die Mittelposition des EHV und die gute Anfangsphase für den HC war dahin. Bis zur Halbzeit fingen sich die Bergemänner und gingen mit 12:12 in die Pause gingen – kurz noch war der Auer Mittelmann Eric Meinhardt nach einem Tempogegenstoßfoul an Ole Rahmel mit der direkten roten Karte des Feldes verwiesen worden.

Nach dem Seitenwechsel passierte etwas, was Frank mit den Worten kommentierte: „Es ist normalerweise unser Ding, die ersten zehn Minuten gleich zu nutzen, um ein entsprechendes Ausrufezeichen zu setzen“. An diesem Sonntag drehte sich allerdings das Blatt in die andere Richtung und Aue schaltete den Turbo an. Nach 40 Minuten stand es 20:15 für den EHV, eher der HCE wieder in die Bahn fand und innerhalb von fünf Minuten auf zwei Tore abstand verkürzte.

HCE Frank Bergemann - Aue 2014

HC-Trainer Frank Bergemann konnte es sich kaum erklären.

„Der entscheidende Ballgewinn“ so Frank Bergemann, fehlte in dieser wichtigen Phase der Partie. Immerhin konnte der Zwei-Tore-Abstand bis in die 55. Minute gehalten werden, doch dann ging gar nichts mehr. Auch der wieder ins Tor zurückgekehrte Stochl – direkt nach der Pause war Andi Bayerschmidt an seiner alten Wirkungsstätte zum Zuge gekommen –  konnte die am Ende etwas zu hohe Auswärtsniederlage nicht mehr verhindern.
Jetzt geht es in zwei Wochen zum TSV Altenholz (das kommende Heimspiel gegen die HSG Tarp-Wanderup muss entfallen, wir berichteten) und darum, an die guten Leistungen der ersten 20 Minuten in Aue anzuknüpfen und den Blick nach vorne zu richten.

Der Spielverlauf und die Statistik im HBL-Liveticker.

Weitere Veröffentlichungen auf:

HC Erlangen

DKB Handball-Bundesliga

Autor & Fotos: Ulf Thaler

Allstar Game: Weltauswahl-Trainer im Interview

Beim Allstar Game 2014 in Leipzig sprach der kicker mit dem von über 180.000 Handball-Fans gewählten Auswahltrainer Ljubomir Vranjes. Ein elitärer Kreis aus 19 Akteuren der Weltauswahl traf auf die Nationalmannschaft – und unterlag 31:38. Der 40-jährige Trainer der SG Flensburg-Handewitt äußerte sich über die besten Spieler der Welt, seine eigene Mannschaft und die Europameisterschaft in Dänemark.

All Star Team mit den Trainern.

All Star Team mit den Trainern.

kicker: Zum vierten Mal findet das Allstar Game in Leipzig statt. Herr Vranjes, wie ist es für Sie, zum ersten Mal als gewählter Trainer dabei zu sein?

Ljubomir Vranjes: Es ist absolut etwas Besonderes, mit den besten Spieler der Liga für einen Tag arbeiten zu dürfen. Man kommt in die Kabine, und da sind Weltstars wie Filip Jicha, Niklas Landin, Domagoj Duvnjak und Alexander Petersson, das ist absolut beeindruckend und schön als Trainer.

kicker: Eigentlich könnte man heute zum Allstar Game auch folgenden Titel verwenden: SG Skandinavien (13 von 19 Spielern) gegen die deutsche Nationalmannschaft. Sie als Schwede runden das Ganze ab. Was sagen Sie zu der „Nordwahl“?

Vranjes: Es sind viele gute Skandinavier in der Liga. Das liegt vor allem an der guten Handball-Ausbildung in den Ländern und den daraus resultierenden Talenten, die den Sprung in die beste Liga der Welt schaffen wollen. Sich mit den besten Spielern wie Marko Vujin oder Filip Jicha Woche für Woche zu messen, ist eine große Herausforderung. Dieses Topniveau bietet die HBL. Und es gibt bekanntlich auch andere gute Spieler aus verschiedenen Nationen, die zum diesem Team gehören.

kicker: Sie spielten bis 2006 bei der HSG Nordhorn, ein Jahr später kam Steffen Weinhold zur HSG. Gab es schon damals erste Eindrücke des aktuellen Nationalspielers, bevor Sie ihn 2012 nach Flensburg geholt haben? Ola Lindgren war damals Trainer, und Sie haben sich bestimmt als Schweden darüber ausgetauscht.

Ljubomir - All Star Game 2014

Ljubomir – All Star Game 2014.

Vranjes: Nein, ich habe viel Potenzial in Steffen gesehen, als er in Großwallstadt gespielt hat. Er hat einen starken Trainingswillen und sucht ständig nach neuen Herausforderungen. Gerade das sind seine Stärken. Darüber hinaus habe ich die zwei besten Halbrechten in der Liga, zusammen mit Holger Glandorf. Ich erwarte immer 100 Prozent Leistung auch an schlechten Tagen. Das ist unsere Philosophie, dann bin ich zufrieden.

 

kicker: Wie fanden Sie die Europameisterschaft, und was sagen Sie zum Finale?

Vranjes: Es war eine super Leistung von Dänemark, und ich bin absolut zufrieden mit meinen Spielern aus Flensburg. Ich finde, dass Michael Knudsen, Lasse Svan und Thomas Mogensen gerade im Finale etwas zu wenig gespielt haben. Die Laune war nach der Rückkehr nicht so schlecht. Spätestens in der Kabine, wenn man seine alten Kumpels trifft, ist alles wieder gut.

kicker: Die Qualifikation für die Handball-WM in Katar 2015 hat ein machbares Los für Schweden ergeben. Was sind die Eckpunkte, um gegen Rumänien zu bestehen?

Vranjes: Es ist ein Traumlos für Schweden, verglichen mit der Partie Deutschland gegen Polen. Man darf die Mannschaft aber nicht unterschätzen, gerade die Spiele zwischen Deutschland und Montenegro haben es gezeigt. Es sind zwei wichtige Spiele auf dem Weg zur WM, und Schweden wird sehr konzentriert zu Werke gehen.

Weitere Veröffentlichungen auf:

Kicker.de

SG Flensburg-Handewitt

Interview & Fotos: Ulf Thaler

Beim ersten nationalen Handballfest des Jahres, dem Allstar Game 2014 in Leipzig, traf vor 7063 begeisterten Zuschauer zum zehnten Mal die Weltauswahl der Handball-Bundesliga auf die deutsche Nationalmannschaft. Anlässlich der Fan-Wahl, die alljährlich von der HBL initiiert wird, stimmten über 180.000 Handball-Fans für ihre Allstar Mannschaft online ab.

Die Arena in Leipzig war komplett ausverkauft.

Die Arena in Leipzig war komplett ausverkauft.

Kurz nach der Europameisterschaft in Dänemark, die Frankreich gewann, traf sich in Leipzig ein elitärer Kreis aus 19 Akteuren. Spieler wie Filip Jicha (THW Kiel), Domagoj Duvnjak (HSV Handball, aktueller Welthandballer 2013), Niklas Landin (Rhein-Neckar Löwen, EM Allstar Team – Tor) oder Robert Weber (SC Magdeburg, österreichischer EM-Teilnehmer) zeigten spektakuläre Spielabläufe, gepaart mit wurfgewaltigen Toren.

Das handballbegeisterte Publikum feuerte mit besonders verzierten Klappklatschen – alle Maskottchen der HBL waren darauf zu finden – lautstark die DHB-Auswahl an. Uwe Gensheimer, Silvio Heinevetter und Co. zeigten eine sehr konzentrierte und engagierte Leistung. Der Spaßfaktor wurde trotzdem berücksichtig, so traf Heinevetter mit einer erweiterten zweiten Welle ins Tor.

In der zweiten Halbzeit kam dann der große Augenblick eines kleinen Handballfans, der zur Überraschung aller für einen Siebenmeter ins DHB-Tor durfte und den Ball hielt. „Der hat vor Freude fast in die Hose gemacht“, kommentierte Bundestrainer Martin Heuberger. Ein weiteres Highlight war das vom Publikum geforderte Tor durch Abwehrspezialist und DHB-Kapitän Oliver Roggisch kurz vor Ende des Spiels.

Die Gewinner 2014 - Das DHB Team.

Die Gewinner 2014 – Das DHB Team.

Eigentlich könnte man für das diesjährige Allstar Game auch folgendes Fazit ziehen: Die SG Skandinavien (13 von 19 Spielern stammten aus dem hohen Norden) zeigte trotz der 31:38 (17:15)-Niederlage gegen die deutsche Nationalmannschaft über weite Strecken echte handballerische Leckerbissen. Der Trainer der Weltauswahl, Ljubomir Vranjes von der SG Flensburg-Handewitt, sagte nach dem Spiel dem kicker: „Es ist absolut etwas Besonderes, mit den besten Spieler der Liga für einen Tag arbeiten zu dürfen, das ist absolut beeindruckend und eine schöne Erfahrung als Trainer.“

Das kommende Allstar Game wird aufgrund der Eishockey-WM 2015 nicht in Leipzig stattfinden. Es wird Seitens der HBL nach einem Austragungsort gesucht.

Weitere Veröffentlichungen auf:

Kicker.de

HBL You Tube Channel – All Star Game

Autor & Fotos: Ulf Thaler