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HC Express - 15. Ausgabe

 

Erlangen, die politische Stadt

Zwei Vertreter Erlanger Erfolgsmodelle: HC-Trainer Frank Bergemann und Aufsichtsrat Joachim Herrmann, zugleich auch Bayerischer Innenminister.

ERLANGEN – Man sollte es nicht glauben, aber Erlangen verfügt über ein politisches Gewicht, das weit größer ist, als man es von einer der kleinsten Großstädte der Bundesrepublik zunächst erwarten würde. Dieser Umstand ist in erster Linie dem parteiübergreifenden politischen Wirken charismatischer Persönlichkeiten in Vergangenheit und Gegenwart zu verdanken.
Auf Bundesebene wäre hier sicher zuerst Dr. Dieter Haack (SPD) zu nennen, der dem Deutschen Bundestag von 1969 bis 1990 angehörte und von 1978 bis 1982 unter Helmut Schmidt der erste Erlanger Bundesminister gewesen ist – und zwar für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau.

Zwar kein Minister aber vielbeachteter Vorsitzender im Atomausschuss war Gerhard Friedrich (CSU), MdB mit Wahlkreis Erlangen von 1987 bis 2002.
Sein Nachfolger im Erlanger Wahlkreis wurde 2002 der junge Stefan Müller.
Er hält sein Bundestagsmandat bis zum heutigen Tag und ist seit 2009 Parlamentarischer Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag und als solcher rückt er zunehmend in das mediale Interesse der gesamten Republik.

Aus diesem Interesse weitgehend verabschiedet hat sich eine ebenfalls sehr charismatische Erlanger Politikerin, die Bundesfamilienministerin der Regierung Schröder von 2002 bis 2005, Renate Schmidt (SPD).
Renate Schmidt war zuvor auch Mitglied des Bayerischen Landtag gewesen, in dem ebenfalls zahlreiche Erlanger Politikgeschichte geschrieben haben; Karl-Heinz Hiersemann etwa, der große Freund und Förderer des Erlanger Spitzenhandballs, war ein gefürchteter Debattenredner für seine SPD und ab 1992 Vizepräsident des Bayerischen Landtags.

Das größte Ass allerdings haben die Erlanger noch im Ärmel: HC-Aufsichtsrat Joachim Herrmann (CSU) ist seit 1994 kontinuierlich Mitglied des Bayerischen Landtag und seit fast fünf Jahren auch Bayerischer Innenminister. Dass dieses hohe Amt noch längst nicht der Höhepunkt der politischen Karriere ist, zeigte sich spätestens im Jahre 2008 deutlich, als der Mittelfranke Herrmann bei der Suche nach einem Nachfolger für Ministerpräsident Günther Beckstein als ernsthafter Kandidat für das höchste bayerische Staatsamt gehandelt wurde und am Ende Horst Seehofer nur knapp den Vortritt lassen musste.

Und sollte Joachim Herrmann eines Tages dann noch der große Wurf gelingen, so wäre dies am Ende ein weiteres erfolgreiches Erlanger Modell, das auf Fleiß, Geduld und Geschick gründet – ganz wie der Erlanger Handball.

Autor & Foto: Rainer Windhorst & Wolfgang Zink

Auf ihrer Homepage präsentiert die Toyota Handball-Bundesliga sämtliche Spielergebnisse vom 3. Rookie Cup by Rehband. Darüber hinaus gibt es umfangreiche Bildergalerien, einen Bewegtbildkanal sowie weitere Statistiken rund um das Turnier. Nach den ausführlichen Berichten vom Wochenende reichen wir nun in kompakter Form noch einmal das Abschlussranking des Turniers nach.

Abschlussplatzierungen beim 3. Rookie Cup by Rehband:

1. SG Spandau/Füchse Berlin
2. SC Magdeburg
3. TuSEM Essen
4. DHB-Auswahl Jahrgang 1995
5. VfL Gummersbach
6. VfL Bad Schwartau
7. JSG Balingen-Weilstetten
8. HC Erlangen
9. SG Kronau/Östringen
10. SG BBM Bietigheim
11. SG Flensburg-Handewitt
12. THW Kiel
13. HSG Handball Lemgo
14. TSV GWD Minden
15. TV Hüttenberg
16. TSV Hannover-Burgdorf
17. HSG Dutenhofen/Münchholzhausen

Bester Spieler: Paul Drux, SG Spandau/Füchse Berlin
Bester Torhüter: Philip Ambrosius, SC Magdeburg
Bester Torschütze: Nils Kretschmer (56 Treffer), VfL Bad Schwartau

Spielplan, Resultate, Statistiken, Videos, Bilder rund um den Rookie-Cup gibt es auf der Seite der TOYOTA Handball-Bundesliga

Quelle: HBL Pressemitteilung

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HC Express - 14. Ausgabe

 

Erlangen, die Kulturstadt – Teil 2: „Bretter, die die Welt bedeuten“

Auch ein Leistungssport: eine portugiesische Körper-Theater-Produktion während des Arena-Theaterfestivals 2009 im Erlanger Markgrafentheater.
 

ERLANGEN – Auf der großen Bühne spielt nicht nur der Erlanger Handballsport. Mit dem Markgrafentheater steht das älteste – und für viele Zeitgenossen schönste – noch bespielte Barocktheater Süddeutschlands im Herzen der Hugenottenstadt.

In drei Jahren wird der von außen sehr unscheinbare, im Inneren jedoch strahlend schöne Bau das 300. Jahr seiner Grundsteinlegung feiern. Heute hat mit dem Theater Erlangen das kleinste Stadttheater Bayerns seine Heimat hier gefunden und mit der Intendantin Katja Ott ein künstlerisch sehr geschärftes Profil erhalten.

In über 250 Aufführungen pro Jahr an den drei Spielorten Markgrafentheater, Theater in der Garage und dem ehemaligen Kino „Glocken Lichtspiele“ präsentieren die rund 25 Schauspieler unter verschiedenen Regisseuren fast das gesamte Spektrum der Bühnenkunst, Von den großen Klassikern bis zu zeitgenössischen, modernen Stücken wird alles geboten, was den Reiz der „Bretter, die die Welt bedeuten“ ausmacht. Ergänzt wird der umfangreiche Spielplan durch zahlreiche Gastspiele und „Zwischendrin“ Veranstaltungen wie Lesungen, Foyergespräche, Matineen und Filmtheatervorführungen.

Aber auch freie und alternatives Theater hat in Erlangen eine große Tradition; zu nennen wären hier die zahlreichen studentischen Amateur-Theater wie die „English Dramatic Society“ am Sprachenzentrum der FAU oder das jährlich stattfindende internationale ARENA-Theaterfestival, das von jungen Studenten der Theater- und Medienwissenschaften organisiert und durchgeführt wird. ARENA erregt jedes Jahr bundesweites Medieninteresse, wenn junge Künstler und Künstlerinnen aus der ganzen Welt in Erlangen zusammenkommen.

Gleiches gilt für das Figurentheaterfestival, das alle zwei Jahre – zum nächsten Mal 2013 – in der Metropolregion stattfindet und ebenfalls auf den Feuilleton-Seiten der Republik wiederzufinden ist.

Man sieht: Nicht nur der Erlanger Handballsport hat mit seiner tiefen regionalen Verwurzelung ein Alleinstellungsmerkmal in Deutschland. Auch der Erlanger Kulturbetrieb ist über Jahrzehnte gekeimt, gewachsen und zur vollen Blüte gereift – was den engen städtischen Rahmen längst gesprengt und letztlich zur bundesweiten Wahrnehmung geführt hat. Ein weiteres Erlanger Modell in seiner schönsten Form.

Autor & Foto: Rainer Windhorst